Walter Oscar Grob

Malen in kosmischer Strahlung

Walter Oscar Grob: Signet 'Freie Kunstschule Zürich (FKZ)'
Walter Oscar Grob: Foto von ca. 1957
Walter Oscar Grob: Buchcover 'Irdische und kosmische Bildwelt durchschauen'
Irdische und kosmische Bildwelt durchschauen

Autobiographischer Rückblick zum Aufbau einer hoffnungsvollen Zukunft.

Verfasser

Walter Oscar Grob

Erscheinungsjahr

1985

Anzahl Seiten

223

Preis

CHF 96

Status

momentan nicht lieferbar

bestellbar bei

leider b.a.w. nicht möglich

E I N L E I T U N G   (Walter Oscar Grob, 1985)

Mit diesem Buch möchte ich mich an alle Menschen wenden, die sich für Malerei und Kunst interessieren. Um meine Ausführungen zu verstehen, braucht es ein Verstehen-Wollen, da ich versuchen will, eine neue Auffassung über Malerei aufzuzeigen, die nicht dem gewohnten Denken entstammt, sondern einem neuen Bewusstsein entspringt, das schwierig zu vermitteln ist.

Ich schreibe aus meinen Erfahrungen und Vorstellungen heraus, die einen starken Bezug zu meinem Leben haben. Sie sind gewachsen beim Malen, Forschen, Kunstbetrachten, Analysieren und pädagogischen Wirken. Das Buch vermittelt so auch einen Einblick in mein Leben und meine Entwicklung, ohne in irgend einer Weise eine Vollständigkeit zu beanspruchen.

Eigentlich ist in meinen Bildern alles enthalten, was ich hier in Worten auszudrücken versuche. Meine Erfahrungen zeigen mir jedoch, dass die wenigsten Menschen meine Bilder 'lesen' können; denn Bilder sehen und die Bildsprache verstehen, sind komplexe Vorgänge, die verhältnismässig wenig geübt werden. Ein Maler der die Welt neu sieht und deshalb eine neue Ausdrucksweise suchen muss, steht dann fast unweigerlich ausserhalb des breiten Verständnisses, das in der Malerei im allgemeinen ohnehin nicht allzu gross ist. Auch in der Malerei selber klaffen die Vorstellungen zwischen der Theorie und dem praktischen Schaffen weit auseinander. So stellte Leonardos Traktat zwar einen für seine Zeit grossen Fortschritt in der Theorie dar, war aber dennoch weit entfernt von seinen Werken, wie das 'Abendmahl' oder die 'Mona Lisa'. Dagegen näherten sich die Theorien von Kandinsky und Klee schon mehr ihren Werken an, doch die Kluft, die ich zu verringern versuche, ist jedoch noch immer gross. Das rationale Denken ist auf Grund seiner Struktur nicht in der Lage komplex zu arbeiten und nicht Messbares zu erfassen. Dagegen stehen dem neuen, durchschauenden Bewusstsein ganz neue Möglichkeiten offen: Es vermag Probleme zu lösen, die bisher als unlösbar galten, dessen Lösungen uns zu einem neuen, ganzheitlich erscheinenden Weltbild führen werden. Mir scheint, wir sollten keine Anstrengung meiden, um dieses neue Bewusstsein zu entwickeln. Denn die Bewusstseinsform, aus der heraus wir arbeiten und leben, nimmt wohl die zentrale Stelle in unserem Leben ein, von der aus alles gelenkt wird. Gelingt es, das durchschauende Bewusstsein einer breiten Volksschicht zu vermitteln, so ebnen wir den Weg zu einer neuen Kultur, die die griechische Hochklassik und die italienische Renaissance möglicherweise weit übertreffen wird. Diesem Ziel gilt mein Leben, meine Forschung und meine Malerei.

(Eingeklammerte Zahlen weisen auf die Bibliographie S. 220 hin.)