Walter Oscar Grob

Malen in kosmischer Strahlung

Walter Oscar Grob: Signet 'Freie Kunstschule Zürich (FKZ)'
Walter Oscar Grob: Foto von ca. 1957

Walter Grob erklärt die «Zeitperspektive»

«Erst die Zeitperspektive ermöglicht es, Funktionen, besonders Bewegungen derart auszudrücken, dass sie auch als Lagenveränderungen erlebt werden können. So habe ich z.B. in meinem 1953 entstandenen Bild «Aufstieg auf einen hohen Berg» zuerst den steilen Aufstieg durch hohes, mit roten Blumen durchstrahltes Alpengras gemalt, wo der Bergsteiger, von tief unten heraufkommend, seine Beine bei jedem Schritt sehr hoch anheben muss, um den steilen Bord zu erklimmen, bis er dann links aussen steht und kurz rasten kann.

Dann führt der Weg nach rechts, quer über einen beinahe ebenen Gletscher. Jetzt ist der Bergsteiger angeseilt und kann grosse, weitausholende Schritte machen, weil es so flach ist. Trotzdem ist Vorsicht vor Gletscherspalten geboten.

Walter Oscar Grob: 'Aufstieg auf hohen Berg'

 

Auf der anderen Seite des Gletschers geht es zu den Gipfelfelsen empor. Wir folgen nun dem Bergsteiger bei seinem fast senkrechten Aufstieg, sehen, wie er sich Halt suchend mit beiden Armen und mit gespreizten Beinen emporarbeitet. Wir fühlen den dunklen Druck der Gefahr, die über ihm lastet, und ihm vom steil abfallenden Abgrund auf der rechten Seite, aus der Tiefe droht. In diesem Klettern ist wieder ein anderes, besonderes Bewegungserlebnis vorhanden, als in den vorherigen Phasen.

Schaut man lange hin, so erlebt man später den Bergsteiger auf dem Gipfel oben, nahe bei der Sonne sitzend. Alles ist nun von Licht erfüllt, befreit und glücklich.»

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